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JURA Management AG
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Naturschutz und Kiesabbau – eine fruchtbare Symbiose

September 2022

Kiesgruben sind für Fauna und Flora äusserst wertvoll. Ohne Kiesabbau wäre die Vielfalt an Tieren und Pflanzen in unserem Land geringer, als das heute der Fall ist.

Pflanze Habermarch

Der Kreislauf vom Abbau bis zur Rekultivierung

Die verschiedenen Entwicklungsstadien der Kiesgrube in Wil laufen auf dem grossen Areal parallel: in einer Ecke wird Kies abgebaut und aufbereitet, in einer anderen werden in aufwändiger Arbeit unterschiedliche temporäre Naturflächen geschaffen und gepflegt. Am fertig abgebauten Ende wird das grosse Loch wieder mit sauberem Aushub von Baustellen aufgefüllt, andere bereits aufgefüllte Flächen sind als Naturschutz-, Landwirtschafts- oder Waldfläche schon rekultiviert und für die Allgemeinheit wieder nutzbar.

Das Bild zeigt die Pflanze namens Habermarch, eine uralte Nutzpflanze. Copyright: FSKB

Lebensraum Gewässer

Wo der Flussregenpfeifer auf die Gelbbauchunke trifft

Die Pflege- und Aufwertungsmassnahmen der Naturflächen leisten die Produktionsmitarbeitenden des Standortes grösstenteils selbst; dies unter der ökologischen Begleitung der Abteilung Natur und Boden des Fachverbands der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie (FSKB). Zudem unterstützen lokale Landwirte und externe Firmen.

Beispielsweise tragen sie mit dem Bagger die oberste Erdschicht, den Humus, ab. Diese dabei entstehenden offenen Böden (sogenannte Ruderalflächen, welche sich selbst überlassen werden) kommen in der Schweiz nur noch selten vor. Auf diesen siedeln sich zuerst Pionierpflanzen an. Danach verwandeln sich die Flächen allmählich in Magerwiesen. Diese bieten verschiedenen Tieren, vor allem Insekten oder beispielsweise der Gemeinen Heideschnecke, welche karge Böden bevorzugt, einen neuen Lebensraum.

Auch das Rosmarin-Weideröschen findet sich hier – eine wertvolle Raupen-Futterpflanze. Eine extra hergerichtete, hektargrosse Kiesfläche dient dem Flussregenpfeifer als Brutplatz. Am tiefsten Punkt der Grube sammelt sich das Wasser aus den umliegenden Flächen. Hier finden Kreuzkröten oder Gelbbauchunken in den vielen, zusammenhängenden Tümpel mit Schilfbewuchs den idealen Lebensraum. Feuchtigkeitsliebende Sträucher bieten rundherum diversen Vogelarten Schutz.

Foto Copyright: FSKB

Knabenkraut

Vom Baggern zum Jäten

Die Naturflächen bedürfen aufmerksamer und intensiver Pflege. Laufend erstellt das Personal neue Biotope wie Gewässer, Ruderalflächen sowie Stein-, Holz- oder Sandhaufen. Magerwiesen werden gemäht oder wenn nötig im Areal sogar umgesiedelt, wenn sie den weiteren Abbauarbeiten in den Weg kommen.

Auf den offenen Flächen breiten sich rasch invasive Neophyten aus, zum Beispiel die Kanadische Goldrute oder die Scheinakazie. Neophyten sind nicht-einheimische Pflanzen, die sich rasch vermehren und einheimische Arten verdrängen. Regelmässig steigen die Mitarbeitenden deshalb von ihren schweren Geräten, um die unerwünschten Gäste, oft per Hand, auszureissen.

Nichts wird dem Zufall überlassen und kein Aufwand gescheut, um der Natur den idealen Raum zu schaffen.

Das Bild zeigt ein Knabenkraut, das mit bis zu 70 Zentimetern Wuchshöhe eine der stattlichsten heimischen Orchideen ist. Copyright: FSKB